Nun stand fest, daß wir ausgewiesen wurden, was schon am nächsten Tag, Donnerstag, den 14. März, 1946 geschah. Wir packten den großen Kinderwagen und den Sportwagen mit den nötigsten Sachen und setzten die kleinen Jungs darauf. Wolfgang war 2 Jahre und Otfried ½  Jahr alt. In unsere drei Rucksäcke steckten wir noch je ein Brot. Die Mädchen hatten in kleinen Rucksäcken etwas Wäsche, Filzschuhe und ihre Puppe. 

Wir Erwachsenen hatten mehrere Wäsche und Kleidungsstücke übereinander angezogen. Im Laufe des Vormittags ging die bewaffnete Miliz in die Häuser und jagte uns Deutsche hinaus. Wir hatten noch einen kleinen Handwagen, auf den wir unser Gepäck legten, denn wir hatten noch 2 Deckbetten und drei Kopfkissen.

Zum Transportieren waren es Sachen genug doch zum täglichen leben leider viel zu wenig. Das sollten wir in den kommenden Monaten und Jahren noch oft zu spüren bekommen. Etwas Mehl, Gries und Zucker hatten wir auch noch mit. Am Kinderwagen hatten wir ein Eimerchen hängen, und das Nachttöpfchen durfte auch nicht fehlen. Um 14. Uhr mussten wir ortsteilweise an verschiedenen Plätzen antreten. Da wurden wir registriert und mussten sehr lange warten; denn es waren viele Leute. 

Unsere Hausgehilfin Helene Ruffert, die schon 22 Jahre bei uns war, musste auch mit uns gehen. 

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Stand: 23. Januar 2022