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             Pluenderer      

                                                 

                                 

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Wir hißten weiße Fahnen zum Zeichen, daß wir uns ergaben.
Nachmittags zogen wirklich die Russen durch die Stadt weiter über das Gebirge. Unsere große Angst war zunächst beruhigt. Aber am Abend kamen schon vereinzelte Beraubungen an Uhren und Schuhen vor. Wir gingen spät zu Bett. Gegen 23 Uhr kamen einige Autos mit Russen, sie sprangen ab und schlugen gleich Glastüren und Fenster ein auch bei unserem Wohnhaus. Es war eine furchtbare Nacht, die wir erlebten. Immer mehr russische Soldaten kamen in unsere Werkstatt und schliefen und tranken viel Schnaps. Bei den anderen Hausbewohnern drangen sie auch ein. Sie kamen bis in den 3.Stock und schlugen an die Türen unsere Wohnung. Wir machten aber nicht auf und verhielten uns ganz ruhig, daß sie meinten, hier wäre niemand. Der kleine Wolfi war krank und sehr unruhig und wir mußten ihn zeitweise fest zudecken, daß keiner etwas hören konnte. Am anderen Morgen tobten sie noch mehr bei uns und raubten das ganze Leder und Schuhe die von Kunden zur Reparatur da waren auch unsere Lebensmittel. Wir zitterten als immer mehr neue Truppen heranzogen manche kamen in die oberen Zimmer wo ihr Kinder mit Eurer Mutti und Lenchen zitternd saßen, aber sie taten Euch nichts. Ein Russe hielt Karin auf seinen Knien. Auch ließen sich einige Soldaten die Schuhe reparieren und gaben den Kindern zu essen. Jeder Tag brachte neue Aufregungen, an die wir uns schon gewöhnten, aber wir mochten das Haus nicht verlassen, denn es geschahen allerlei Überfälle. Nun hieß es im Juni, die Polen erhalten ganz Schlesien was uns ganz unglaublich vorkam, denn es war doch immer deutsches Land gewesen, nur kurze Zeit an Böhmen angegliedert. Große Plakate hingen an den Säulen, daß die Polen endlich ihr Land zurückerobert hätten, da dessen Söhne ihr Blut haben fließen lassen. Wir glaubten aber nicht daran.

                                        

        Das Schuhgeschäft meiner Großeltern

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        Historisches Foto, Wünschelburg, Ring 13                                                                               Foto von Karin Hanslok geb. Leier  2008, Wünschelburg,Ring Nr.13                    

          Foto aus Google Street View  2013 (in einem neuen Fenster öffnen)

                                                                                                                                                                                                                 

 

 

  
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Stand: 23. Januar 2022