Mit Hilfe von anderen
Hilfsbereiten kamen wir wieder zu einem Handwagen. Der Kinderwagen war auch
schon kaputt von der Belastung und musste mit Stricken gebunden werden.
Mittags gegen 1 Uhr ging es nun einen weiten Weg zum Hauptbahnhof, wo wir in Güterwagen
verfrachtet wurden. Es war eine endlose Kolonne.
Im Güterwagen waren wir mit
bekannten Bauern zusammen und diese sorgten für manches, was wir mit unserer
Kinderschar nicht machen konnten. Den Handwagen mussten wir wieder stehen
lassen. Ein Bauer war in unserem Wagen der Leiter. Der ganze Transport hatte
auch einen Leiter. Wir 8 Personen belegten den hinteren finsteren Teil des
Wagens mit unserem Gepäck und den Kinderwagen. Die erste Nacht froren wir
sehr, doch dann hatte unser Leiter ein eisernes Öfchen und Feuerung besorgt.
Auf Bahnhöfen, wenn der Zug hielt, war es möglich so etwas zu organisieren.
So konnten wir Kaffee und Mehlsuppe kochen.
Aussteigen konnten wir mit Hilfe
einer kleinen Leiter. Wir waren 32 Personen im Wagen der nicht sehr groß war.
Wir lagen fast übereinander. Nachts verbrannten wir mehrere Kerzen, die wir
noch für teuere Zlotys daheim gekauft hatten. Nun ging es über Schweidnitz,
Liegnitz bis nach Kohlfurt. Dort mussten wir alle aussteigen, um registriert
und entlaust zu werden.
Letzteres geschah so, dass uns
viel weißes Desinfektionspulver auf den Kopf in den Halsausschnitt, in Strümpfe
und Beinkleider geschüttet wurde. Dann konnten wir wieder einsteigen. Wegen
der Gefahr, nachts von Russen geplündert zu werden, wurde der Wagen von außen
verschlossen. Wir hatten große Angst, doch es geschah nichts. Der Zug stand
still.