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Marienthal » Siegen » Hemer

Andern Tages ging die Fahrt weiter. Zum ersten Mal erhielten wir unterwegs Brot und Kaffee. Nun ging es bis Marienthal bei Helmstett. Dort mussten wir unseren Güterwagen verlassen und alles Gepäck von den Tausenden von Menschen wurde auf Gepäckwagen umgeladen. 

Wir wanderten ein großes Stück Weges zu einem ehemaligen Wehrmachtslager in Marienthal bei Helmstett. Dort lagen wir in großen Hallen auf Stroh und erhielten die erste gute Verpflegung: Suppe, Brot, Butter, Wurst, Milch und Zwieback für die Kinder. Wir kamen uns erst vor, wie im Schlaraffenland. In großen Waschräumen konnten wir uns endlich mal etwas säubern. Nach nochmaliger starker Entlausung und Registrierung ging es weiter. 

Wir mußten nun in einen Personenzug einsteigen. Opa und ich, Doris und Karin in ein Abteil mit zugenagelten Fenstern. Eure Mutti und Lenchen mit beiden Kinderwagen und den kleinen Jungens mussten in einen Gepäckwagen, wo schon gegen 20 Kinderwagen mit Begleitpersonen darin waren. Eine Sitzgelegenheit außer dem Fußboden gab es nicht und. Dunkel war es auch darin. Diese dauerte 2 Tage. 
Am späten Nachmittag des 2. Tages kamen wir in Siegen an. Im strömenden Regen standen wir am Bahnhof und mussten warten, bis wir alle in Lastwagen zu einer Kaserne gebracht wurden. Dort wurden wir zum 3. Mal registriert, entlaust und untersucht. 

Es dauerte sehr lange, ehe wir einen Raum erhielten. Endlich durften wir eine kleine Stube mit sechs Soldatenbetten und Heizung beziehen, nachdem die kleinen Mädchen schon hockend im Flur vor Übermüdung eingeschlafen waren. Wir waren aber glücklich, dass wir erst mal ein Dach über dem Kopf hatten und ein Bett hatten. Die Verpflegung war auch gut und unseren Säugling konnten wir endlich einmal baden und ein bisschen Wäsche waschen, wie gern wären wir da noch ein paar Tage geblieben, denn wir waren alle sehr erschöpft. 


Eure Mutti war schon unterwegs an Fieber erkrankt, aber sie musste ja immer wieder für den Säugling sorgen, den sie zum Teil noch stillte. Leider ging die Fahrt schon am nächsten Tag weiter. Unser Gepäck war zum Glück auch nachgekommen, um das wir schon gebangt hatten, denn es war in Siegen nicht mit uns angekommen, weil der Güterwagen heißgelaufen war. 

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Stand: 23. Januar 2022